Flugbericht zu den Postflügen anlässlich des Tages der Aerophilatelie (Bern/CH) (23.05.04)
Friedrichshafen - Bern-Belp und Bern-Belp - Friedrichshafen

Nachdem am Vortag das Wetter den Postflug unmöglich machte, war am Sonntag, dem 23. Mai der Himmel nur wenig bewölkt und die Sonne begrüßte die Passagiere. In der Halle stand die D-LZZR "BODENSEE", die auf Ihre kommende Überführung nach Japan vorbereitet wurde. Nach kurzem Briefing bestiegen wir den schon vor der Halle am Mast angedockten Zeppelin NT Nr. 3 D-LZZF.

Am Mast
Am Mast

Um 6:50 Uhr erfolgte der Start und schon ging es über Friedrichshafen nach Westen Richtung Untersee, in ca. 800m Höhe. Vorbei an Immenstaad kam auch dank exzellenter Sicht schon der Konstanzer Trichter ins Blickfeld. Über Konstanz in der Morgensonne, weiter, links an der Insel Reichenau vorbei folgten wir dem Rhein. Die Bewölkung nahm noch ab und durch den recht starken Rückenwind betrug die Geschwindigkeit über Grund bis zu 60 kt (110 km/h).
Die Fahrt verlief recht ruhig, über Stein am Rhein, weiter an der schön beleuchteten gedeckten Holzbrücke in Diessenhofen vorbei Richtung Schaffhausen.

Überdachte Holzbrücke Diessenhofen
Überdachte Holzbrücke Diessenhofen

Dort angekommen erwartete uns über Neuhausen ein spektakulärer Anblick, die neblig aufsteigende Gischt am Rheinfall, von der Morgensonne wiederum herrlich beleuchtet. Darauf folgte der Überflug der Ruine Küssaburg bei Waldshut im Grenzgebiet zwischen Schweiz und Deutschland.

Rheinfall
Rheinfall

Nun, gegen 8 Uhr, verließen wir den Rhein und folgten zuerst in südlicher, später in südwestlicher Richtung dem Verlauf der Aare. Durch das schöne zwischen bewaldeten Bergen gelegene Aaretal flogen wir über Brugg, die Stadt Aarau, vorbei am Kernkraftwerk Gösgen-Däniken. Ab Aarburg ging der Flug etwas südlich der Aare weiter durch den Kanton Bern, um dann die Hauptstadt schon kurz vor 9 Uhr zu erreichen. Der Flughafen Bern-Belp wurde angeflogen, jedoch war die neue Postlieferung wegen unserer frühen Ankunft noch nicht da und so verließen wir den Flughafen und drehten einige Schleifen über der Berner Innenstadt mit ihren schönen Sandsteingebäuden und dem imposanten Münster, eingefasst von der türkis-blauen Aare.

Altstadt von Bern
Altstadt von Bern

Postübergabe in Bern-Belp
Postübergabe in Bern-Belp

Nun konnte die Postübergabe und der Passagierwechsel stattfinden und der Ablauf war gewohnt reibungslos. Nach einer kurzen Einweisung des Copiloten Jörg Straub für die neuen Passagiere konnte es weitergehen. Pilot Fritz Günther steuerte den Zeppelin NT auf nahezu der selben Route wie auf dem Hinflug, diesmal gegen den Wind. Die Geschwindigkeit über Grund betrug deshalb um 40 kt (75 km/h) und die aufkommende Thermik und der Gegenwind waren zeitweise durch Bewegungen des Schiffes zu spüren. Diese wurden aber von den erfahrenen Piloten gut kompensiert und taten dem tollen Erlebnis auch keinen Abbruch. Auf dem Rückflug, der uns auch am beeindruckenden Kloster St. Urban in Langenthal vorbeiführte, begleiteten uns zeitweise Helikopter und Kleinflugzeuge, offenbar hatte sich unsere Anwesenheit herumgesprochen. Das Wetter blieb noch stabil und bescherte uns einen schönen Flug über Aare und Rhein zurück zum Bodensee, auf den Wind, Sonne und Wolken Muster in vielen Farben malten. So kam die Lieferung der Schweizerischen Post gegen 12:40 Uhr pünktlich in Friedrichshafen an und Luftschiff und Besatzung konnten sich wieder dem Passagierverkehr widmen, denn es standen noch weitere Flüge für die Reederei an. Unser Dank geht an das Team der DZR, insbesondere an die Piloten, die freundlich auf alle Fragen eingingen und uns auf die Sehenswürdigkeiten hinwiesen.

Rückflug über Konstanz
Rückflug über Konstanz

© Matthias v. Zeppelin 2004


Keine Frames sichtbar? Hier klicken. (Home)